Frederica (energate) - Der dänische Energiekonzern Ørsted will schon Ende des Jahres grünen Wasserstoff erzeugen. Das Unternehmen hat nun die endgültige Investitionsentscheidung für das Demonstrationsprojekt "H2RES" getroffen, das den Strom aus dem Offshore-Windpark "Avedøre Holme" zur Produktion von Wasserstoff nutzen wird. Es sei damit das erste Projekt von Ørsted, das in Betrieb gehen wird, teilte das Unternehmen mit. Die zu errichtende Elektrolyseanlage bei Kopenhagen wird eine Kapazität von 2 MW haben und täglich bis zu 1.000 Kilogramm Wasserstoff produzieren. Dieser soll als Kraftstoff für den Straßenverkehr im Großraum Kopenhagen und auf der Insel Seeland zum Einsatz kommen.
"Wir sehen erneuerbaren Wasserstoff und andere nachhaltige Kraftstoffe als Eckpfeiler für das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050", sagte Martin Neubert, Executive Vice President und CEO von Ørsted Offshore. Dabei seien die praktisch unbegrenzten globalen Offshore-Windressourcen ideal geeignet, um erneuerbare Wasserstoff-Elektrolyse zu betreiben, so Neubert. Das Projekt "H2RES" solle wichtigen Erkenntnissen liefern, wie sich die Onshore-Elektrolyse am besten mit der schwankenden Stromversorgung durch Offshore-Wind kombinieren lässt. Die dänische Energieagentur unterstützt das Projekt im Rahmen des Energy Technology Development and Demonstration Programms mit 34,6 Mio. Dänischen Kronen (4,65 Mio. Euro). Daran beteiligt sind neben Ørsted die Unternehmen Everfuel Europe, NEL Hydrogen, Green Hydrogen Systems, DSV Panalpina, Hydrogen Denmark und Energinet Elsystemansvar.
Ørsted hat sich laut eigenen Angaben in den letzten 18 Monaten mit verschiedenen Konsortien an sieben Projekten für erneuerbaren Wasserstoff in Dänemark, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien beteiligt. Darunter etwa das Reallabor Westküste in Schleswig-Holstein (energate berichtete), das britische Projekt Gigastack (energate berichtete) sowie die niederländische "Gigawatt Elektrolysefabriek" (energate berichtete). Im eigenen Land hatte sich Ørsted im vergangenen Mai mit fünf weiteren Unternehmen zusammengeschlossen, um Wasserstoff im industriellen Maßstab zu produzieren (energate berichtete). /ml
Im Hause energate bin ich seit 2011, seit 2015 als Redakteurin am Essener Standort. Hier gehöre ich zum Team "Gas & Wärme" und beschäftige mich hauptsächlich mit allen Themen rund um Erdgas, Wasserstoff und der Wärmewende.