Fredericia/London (energate) - Mit "Gigastack" wollen der dänische Energiekonzern Örsted und der Anlagenbauer ITM Power die Umwandlung von Offshore-Windstrom in Wasserstoff im großen Stil demonstrieren. Das Projekt in der Humber-Region an der ostenglischen Küste hat jetzt vom britischen Wirtschaftsministerium eine Förderzusage über 7,5 Mio. Pfund (rund 9 Mio. Euro) erhalten. Damit könne die Planung jetzt in die nächste Phase übergehen, teilte Örsted mit.
Neben dem dänischen Energiekonzern und ITM Power beteiligen sich der Raffineriebetreiber Phillips 66 und die Beratungsgesellschaft Element Energy an Gigastack. Die Projektpartner wollen dabei per Elektrolyse mit Grünstrom aus dem Offshore-Windpark "Hornsea 2" (1.400 MW) Wasserstoff erzeugen, den Phillips 66 als industrieller Abnehmer in der Humber-Raffiniere einsetzt. In einer ersten Phase hatte ITM Power das Design eines kostengünstigen 5-MW-Elektrolyse-Stacks entwickelt. In Phase 2, die jetzt durch die Fördermittel möglich werde, will das Konsortium mit den technischen Studien für eine 100-MW-Anlage mit Einheiten zu je 20 MW beginnen. Die Studie adressiere sowohl technische als auch kommerzielle und regulatorische Aspekte, so Örsted.
Die Produktion von grünem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie habe großes Potenzial, industrielle Prozesse zu dekarbonisieren, sagte Anders Christian Nordstrom, Vice President Hydrogen bei Örsted. Jetzt komme es darauf an, die Technologie zu skalieren und die Kosten zu senken. "Wir haben das bei der Offshore-Windkraft gesehen", erinnerte er. Die Zusammenarbeit von Industrie und Politik habe hier zu einer rasanten Kostendegression geführt. Das wolle Örsted mit Gigastack nun auch bei der Wasserstoff-Technologie erreichen.
Die 7,5 Mio. Pfund Fördermittel sind Teil eines Pakets über insgesamt 90 Mio. Pfund (108,5 Mio. Euro), mit dem die britische Regierung die CO2-Emissionen von Industrie und Haushalten reduzieren will. 28 Mio. Pfund (33,7 Mio. Euro) fließen dabei in fünf Wasserstoff-Demonstrationsprojekte. Neben Gigastack sind das: Dolphyn, "HyNet", Acorn und "HyPER". Weitere Förderschwerpunkte sind der industrielle Fuel Switch, Smart Energy sowie Studien zum Thema Netto-null-Emissionen in den Sektoren Wärme und Transport. /tc
Kind des Ruhrgebiets und seit 2001 als Redakteur bei energate. Seit 2018 Teil des Teams Gas & Wärme. Davor zwei Jahre lang als Nordkorrespondent in Bremen.