01.07.20, 12:42 von Christian Seelos

Berlin (energate) - Zum Start der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) seine Schwerpunkte für die Arbeit in den nächsten sechs Monaten vorgestellt. Im Bereich der Energiepolitik stellte Altmaier insbesondere den Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft ins Zentrum. "Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie", betonte der Minister. Ihm sei bewusst, dass die Umstellung auf Wasserstoff "Geld kostet und Produkte verteuert". Der Bundeswirtschaftsminister will sich deshalb dafür einsetzen, die regulatorischen Rahmenbedingungen für Wasserstoffprojekte auf europäischer Ebene zu verbessern. "Wir brauchen mehr Freiräume", so Altmaier. Vorbild dafür könnten die deutschen Reallabore sein.

Europäische Batterieindustrie auf der Agenda

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Laut dem offiziellen Programm der Bundesregierung zur EU-Ratspräsidentschaft soll auch der Ausbau der Offshore-Windenergie einer der energiepolitischen Schwerpunkte werden (energate berichtete). Ein persönliches Anliegen von Wirtschaftsminister Altmaier ist zudem der Aufbau einer europäischen Batterieindustrie. Am Vortag hatte der CDU-Politiker dem deutschen Batterieproduzenten Varta einen ersten Förderbescheid des Bundes überreicht. Mit 300 Mio. Euro unterstützt der Bund dort den Aufbau einer großformatigen Zellproduktion (energate berichtete). Altmaier kündigte nun an, dass er auch die Produktion von Lithium in Europa vorantreiben wolle. Ziel solle die Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette sein, so der Minister.

Darüber hinaus will sich die Bundesregierung in den nächsten sechs Monaten auf europäischer Ebene für Fortschritte bei der Digitalisierung, die Fertigstellung der europäischen Industriestrategie und für mehr internationale Zusammenarbeit einsetzen. Dazu gehört unter anderem der Abschluss eines Investitionsschutzabkommens mit China. /cs