30.06.20, 18:29 von Christian Seelos

Ellwangen (energate) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat an den Batteriehersteller Varta den ersten Förderbescheid für die künftige Zellfertigung übergeben. Gemeinsam mit den Ländern Bayern und Baden-Württemberg unterstützt der Bund den Aufbau einer großvolumigen Zellproduktion an den Standorten Ellwangen und Nördlingen mit insgesamt 300 Mio. Euro. "Wir zünden die nächste Stufe der Batteriezellfertigung in Deutschland", sagte Altmaier bei der Übergabe des Förderbescheids. Erste Batteriekomponenten würden in Deutschland bereits gefertigt. "Nun machen wir den nächsten Schritt hin zur Großserie bei Batteriezellen für automobile und industrielle Anwendungen", so der Minister.

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Der Batteriehersteller Varta gilt als Weltmarktführer bei kleinen Lithium-Ionen-Batterien. Nun will das Unternehmen auch in den Markt für großvolumige Batterien einsteigen, die etwa auch im Mobilitätssektor zum Einsatz kommen sollen. In einer Pilotlinie sollen diese neuen Batterieformate zunächst optimiert werden. Ziel sei dann der zügige Einstieg in die Massenproduktion, kündigte Varta-Vorstandschef Herbert Schein an. "Ich freue mich, dass die Politik dieses Projekt unterstützt und damit die Batterieindustrie stärkt", sagte er. In Ellwangen und Nördlingen will Varta bis Ende nächsten Jahres 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Wirtschaftsminister Altmaier betonte bei seinem Besuch in Ellwangen die industriepolitische Bedeutung der Batterieproduktion für Deutschland und Europa: "Hier entsteht ein internationaler Wachstumsmarkt und wir müssen die Frage beantworten, wollen wir dabei sein oder nicht." Sein Ziel sei es, dass europäische Hersteller bis zum Jahr 2030 ein Drittel des Weltmarkts für große Batterien abdecken. Das Autoland Deutschland müsse dabei eine wesentliche Rolle spielen. Auch Varta-Chef Schein sagte: "Wir wollen dem Wettbewerb aus Asien entgegentreten." /cs