02.12.21, 17:05 von Christian Seelos

Berlin/Essen (energate) - In Zusammenarbeit mit der Initiative Energien Speichern (Ines) erfragt energate aktuell in einer Serie Ihre Meinung zu verschiedenen energiepolitischen Weichenstellungen. In einer ersten Umfrage ging es in erster Linie um den Aufbau einer künftigen Wasserstoffinfrastruktur. Dabei zeigte sich, dass nahezu alle Teilnehmenden (95 %) Wasserstoff als unverzichtbar für die Energiewende erachten. Nur fünf Prozent sind der Meinung, dass die Rolle von Wasserstoff noch unklar sei. Niemand vertrat die Ansicht, dass Wasserstoff gänzlich verzichtbar sei.

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Das zeigt sich auch bei der Einstellung zum Förderbedarf von Wasserstoffinfrastrukturen. Sämtliche Befragte sind der Meinung, dass die Förderung der Wasserstofferzeugung ausgebaut und beschleunigt werden sollte. Wobei 79 Prozent dieser Aussage "voll" zustimmten und 21 Prozent "eher". Gleiches Bild bei der Förderung der Umstellung bestehender Gasinfrastrukturen auf Wasserstoff: Hier sind zwei Drittel der Befragten "voll" für eine staatliche Unterstützung, ein Drittel "eher" dafür. Niemand äußerte sich gegen eine staatliche Förderung.

Wunsch nach mehr Speicherprojekten

Breite Zustimmung gibt es auch für die Förderung von Wasserstoffspeichern. Bisher gibt es in Deutschland im Rahmen der sogenannten IPCEI-Vorhaben vier geförderte Wasserstoffspeicherprojekte. Knapp zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, dass diesen schnell weitere geförderte Projekte folgen sollten. Etwas weniger als ein Drittel befürwortet weitere Projekte, aber ohne Zeitdruck. Acht Prozent sind der Ansicht, dass sich die Förderung vorerst auf diese vier Projekte beschränken sollte. Ein geteiltes Bild zeigt sich bei der Farbenlehre: Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) befürwortet einen klaren Fokus auf grünen Wasserstoff. 46 Prozent plädieren hingegen dafür, auch blauen und türkisen Wasserstoff einzuschließen.

Zertifizierung sollte ausgeweitet werden

In einer weiteren Umfrage haben wir Sie nach der Zertifizierung von Wasserstoff befragt. Bisher gibt es Herkunftsnachweise nur für grünen Strom. 94 Prozent der Befragten sind jedoch der Ansicht, dass die Zertifizierung auf weitere Energieträger ausgeweitet werden sollte. 44 Prozent befürworten, das Nachweissystem auf sämtliche grüne Energie auszuweiten, 50 Prozent würden sich dies sogar für sämtliche Energieträger wünschen. Bei den Kriterien der Zertifizierung zeigt sich ein gemischtes Bild: Exakt die Hälfte der Befragten würde sich dabei nur auf die CO2-Emissionen beziehen, die andere Hälfte ist der Ansicht, dass auch Ressourcenverbräuche und andere Umweltauswirkungen bei der Zertifizierung berücksichtigt werden sollten.

Alle Umfragen sind weiterhin offen für Ihre Beteiligung. In dieser Woche fragen wir nach der Regulierung von Wasserstoffinfrastrukturen. Hier geht es zur Umfrage. Machen Sie gerne mit.