Darmstadt (energate) - Nach fast einem Jahr Vorlauf hat der Speicherspezialist Akasol den vollautomatischen Betrieb seiner Gigafactory gestartet. Die Serienproduktion am Standort war bereits im Oktober 2020 angelaufen, nun folgte die offizielle Eröffnung. "Die Weichen sind nun gestellt, um unser Wachstum als Innovationstreiber in der Elektromobilität noch dynamischer fortzusetzen", erklärte Sven Schulz, CEO von Akasol. Das Unternehmen ist auf Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge wie Busse oder LKW spezialisiert. Im vergangenen Jahr hat Akasol insgesamt 5.000 dieser Systeme verkauft. Das Unternehmen setzt auf eine weiter steigende Nachfrage und hat die Gigafactory entsprechend geplant. Bis Ende des Jahres soll die Produktionskapazität in Darmstadt eine GWh erreichen, bis Ende 2022 dann bereits 2,5 GWh. "Wir gehen fest davon aus, dass wir relativ kurzfristig danach weitere Ausbaustufen an den Produktionsanlagen umsetzen können, da der Bedarf der Kunden aktuell sehr dynamisch steigt", hatte Akasol-CEO Schulz kürzlich im Interview mit energate betont. Schon jetzt liegen die Investitionen für die Akasol-Gigafactory und den dazugehörenden Campus bei 100 Mio. Euro.
Der Standort bietet laut Unternehmen das Potenzial, die Kapazitäten auf bis zu 5 GWh pro Jahr hochzuschrauben. Mit dieser Kapazität ließen sich 10.000 Nutzfahrzeuge pro Jahr mit Antriebsbatterien ausstatten, so Akasol. Darmstadt sei damit der größte Produktionsstandort für Lithium-Ionen-Speichersysteme für Nutzfahrzeuge in Europa. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärte zur offiziellen Eröffnung, er freue sich über einen deutschen "Markt- und Technologieführer für Traktions-Batteriesysteme im Nutzfahrzeugbereich". Bei seinem weiteren Wachstum setzt Akasol unter anderem auf die USA. In diesem Zusammengang steht auch die Übernahme von Akasol durch den US-Automobilzulieferer Borgwarner, die Anfang 2021 bekannt gegeben wurde (energate berichtete). /kw