23.04.21, 14:32 von Daniel Zugehör

München (energate) - Die meisten Europäer (71%) würden für grünen Strom im E-Auto mehr Geld bezahlen. Das zeigt eine neue, repräsentative Umfrage des Schnelllade-Joint-Ventures Ionity in neun europäischen Ländern, die energate vorab vorliegt. In Deutschland liegt die Zahlungsbereitschaft sogar bei 73 Prozent. Spitzenreiter ist Italien (83%). Frankreich weist den geringsten Wert auf, kommt aber immerhin noch auf 66 Prozent.

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Als wichtigsten Aspekt für das Laden ihres Fahrzeugs nannten die Befragten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (36%). Erneuerbare Energien schafften es mit 31 Prozent im Ranking auf Platz zwei. Ebenfalls 31 Prozent gaben an, dass eine Ladesäule immer zuverlässig ihren Dienst verrichten sollte. Der dritte Platz, mit 30 Prozent, fällt daher der Ladeleistung zu. Diese sollte möglichst hoch sein, um die Ladedauer zu reduzieren. Das Design spielt dagegen kaum eine Rolle (16%) und findet sich erst am Ende der Skala.

Sorge um Ladedauer und Kompatibilität

Die größte Sorge bei der E-Mobilität bildet aktuell die Ladedauer. 46 Prozent der Europäer denken, dass das Laden eines E-Autos zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Auf Platz zwei landeten Bedenken hinsichtlich der Kompatibilität. Nicht jede Ladesäule sei mit jedem Fahrzeug kompatibel, befürchten 28 Prozent. 24 Prozent räumten ein, die Preise und Tarife für das Laden nicht zu verstehen. Weiter sorgen sich die Befragten unter anderem um hohe Kosten (23%), darum, dass auch tatsächlich Grünstrom geladen wird (22%) oder um die grundsätzliche Sicherheit an Ladestationen (18%).

Fahrzeugseitig ist fast ein Drittel (32%) darüber hinaus der Meinung, der CO2-Fußabdruck eines E-Autos hänge von der Energiequelle ab, mit der es betrieben wird. Den Kauf eines Stromers in den kommenden zwölf Monaten erwägen konkret 30 Prozent der Befragten. In Deutschland sind es 26 Prozent, Italien sichert sich mit 58 Prozent die Spitze, das Schlusslicht bildet Frankreich (18%).

Zukunft gehört den E-Autos

Gefragt nach der Mobilität im Jahr 2030 herrscht die Überzeugung vor, dass dann überwiegend E-Autos auf den Straßen verkehren werden - mit 42 Prozent sind die meisten dieser Ansicht. An eine auch in Zukunft zahlenmäßige Überlegenheit von Verbrennern glauben 19 Prozent. Auf Platz drei landeten selbstfahrende Fahrzeuge. Interessant: Die heute bereits in vielen Regionen betriebene Sharing-Mobilität - ob als Auto- oder E-Bike-Flotte oder anderes - können sich gerade mal 13 Prozent als künftiges Hauptverkehrsmittel vorstellen.

Interessant ist auch, dass zugleich 48 Prozent davon ausgehen, Autos mit Verbrennungsmotor werden "in ihrem Land" eine Zukunft haben, da sie beispielsweise zuverlässiger seien. Deutsche Autofahrer führen zusammen mit tschechischen dieses Ranking an: 54 Prozent sind in den beiden Ländern jeweils davon überzeugt. Es folgen Großbritannien (51%) und Norwegen (50%). Und obwohl Frankreich das Land ist, in dem die wenigsten Menschen aktuell den Kauf eines E-Autos planen, glauben hier nur 40 Prozent an eine Zukunft des Verbrenners - ebenfalls der geringste Wert.

Befragt wurden laut Ionity mehr als 6.000 Autofahrer in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Großbritannien, Tschechien, Italien, Spanien, Portugal und den Niederlanden. /dz