Cottbus (energate) - In der Lausitz will mit Reinert Logistics ein weiteres Unternehmen seine Flotte künftig mit grünem Wasserstoff aus der Region betreiben. Der sächsische Transportdienstleister wolle seine 600 Fahrzeuge in den kommenden Jahren teilweise auf einen CO2-freien Antrieb umstellen, im Fokus stehe dabei grüner Wasserstoff. Diesen werde der Kraftwerksbetreiber Leag liefern, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Reinert Logistics ist demnach neuer Partner der sogenannten Lausitzer Wasserstoffkooperation, die die Leag zusammen mit dem Verkehrsunternehmen Cottbusverkehr Mitte 2020 auf den Weg brachte. Ein Ziel der Kooperation ist es, mit einer eigenen Elektrolyseanlage am Leag-Standort Cottbus Wasserstoff herzustellen und diesen an kommunale Betriebe, privatwirtschaftliche Partner wie Speditionen oder Individualkunden zu liefern. Auch eine erste öffentliche Wasserstofftankstelle in der Lausitz soll in dem Rahmen an einem Betriebshof der Cottbusverkehr entstehen (energate berichtete). Den Ökostrom will die Leag zum einen aus dem wachsenden Park eigener Ökostromanlagen und zum anderen aus virtuellen Kraftwerken beziehen (energate berichtete).
Frank Mehlow, Leiter Strategische Geschäftsfeldförderung bei der Leag, freut sich über den neuen Kooperationspartner, "dessen Aktionsradius und Bekanntheit weit über die Lausitz hinausreicht". Dies sei ein Signal an andere Akteure, regional vorhandene Kompetenzen und Synergien sinnvoll und gemeinsam zu nutzen, so Mehlow.
Weitere Kooperationen sollen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsregion Lausitz auch in anderen Landkreisen der Lausitz geschaffen werden, kündigten die Partner jetzt an. Die Ankündigung erfolgt nur kurz nach der offiziellen Eröffnung des Power-to-X-Labs in Cottbus durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), das - wie es heißt - internationaler Anlaufpunkt für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte werden soll. Ein Treiber dabei ist der Strukturwandel vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs. Allein für das Lab bezieht die Region Mittel von bis zu 180 Mio. Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (energate berichtete). /dz