23.04.20, 12:53 von Karsten Wiedemann

Berlin  (energate) - Das Bundeswirtschaftsministerium hält eine höhere Anbietervielfalt bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur für notwendig. Das geht aus einer Mitteilung für ein Treffen der Landesenergieminister Anfang Mai hervor. Darin bezieht sich das Bundeswirtschaftsministerium auf einen Bericht der Monopolkommission aus dem Herbst 2019 (energate berichtete). Diese hatte kritisiert, dass Fahrer von Elektroautos in vielen Städten und Gemeinden keine Möglichkeit hätten, zwischen verschiedenen Anbietern von Ladesäulen auszuwählen. In 70 Prozent der Landkreise haben einzelne Ladesäulenbetreiber demnach einen Marktanteil von 50 Prozent oder mehr.

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Auch die Bundesregierung hält die Entwicklung für problematisch. Der Schlüssel zur Förderung des Preiswettbewerbs sei die Anbietervielfalt, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium. "Dem Missbrauch marktbeherrschender Stellungen einzelner Ladeinfrastrukturbetreiber ist entschieden entgegenzuwirken." Der bestehende Austausch zwischen Bundeskartellamt und den Landesbehörden müsse daher fortgesetzt werden, so das Ministerium. Aktuell gibt es laut Datenplattform Statista rund 19.000 Ladesäulen in Deutschland. Einige Kommunen achten bereits auf ein ausgewogenes Verhältnis bei den Ladesäulenbetreibern. Die Stadt Essen etwa vergibt die Rechte in Parzellen. /kw