Essen (energate) - Das designierte Führungsteam der neuen Eon setzt sich zur Hälfte aus Innogy-Mitarbeitern zusammen. "Wir haben einen fairen und transparenten Auswahlprozess für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus beiden Unternehmen versprochen", kommentierte Eon-Chef Johannes Teyssen, dem die neue Führungsriege direkt unterstellt sein wird. Der Essener Konzern will den Vertrieb und das Netzgeschäft aus der RWE-Tochter Innogy übernehmen, die dafür erforderliche Freigabe des Kartellamtes hat sich allerdings verzögert. Bisher würden gut 20 Personen und damit ein Großteil des Teams unterhalb des Vorstandes feststehen, erläuterte eine Eon-Sprecherin auf energate-Nachfrage. "Aus Datenschutzgründen dürfen wir die Namen zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen." Die Stellenbesetzungen stehen noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Bekannt ist allerdings bereits, dass der bisherige Innovationschef von Innogy, Thomas Birr, künftig die Leitung des Bereichs Strategie von Eon übernimmt (energate berichtete).
Dass die Hälfte der neuen Führungsriege vom "Noch-Konkurrenten" RWE kommt, ist Eon wichtig zu betonen. Zudem unterstrich Eon-Chef Teyssen den Frauenanteil "von gut einem Viertel". "Wir werden optimal von den Erfahrungen und Stärken beider Unternehmen profitieren. Ich sehe das als gute Grundlage für eine gelingende Integration", so der Eon-Chef. Im Zuge der Übernahme will er bis zu 5.000 Stellen streichen. Der Tarifvertrag dazu, der Kündigungen bis 2024 ausschließt, steht bereits (energate berichtete). Für ein freiwilliges Ausscheiden erhalten Mitarbeiter eine Abfindung in Höhe von anderthalb Bruttogehältern plus einem weiteren halben Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr als sogenannte Sprinterprämie. Ferner sieht der Tarifvertrag eine Vorruhestandsregelung ab dem Jahrgang 1963 oder älter vor. Eon rechnet trotz mehrfacher Verlängerung der kartellrechtlichen Prüfung - aktuell bis zum 20. September - mit einem pünktlichen Abschluss der Transaktion. Die RWE-Seite des Deals wurde bereits genehmigt. RWE darf die erneuerbare Erzeugung von Eon und Innogy in die neue Sparte RWE Renewables integrieren. /mt
Ich bin einer der "energate-Urgesteine" und arbeite seit über 20 Jahren als Redakteurin am Standort Essen. Inzwischen verantworte ich das Ressort Gas & Wärme und bin auch in der Redaktionsleitung vertreten.