30.01.19, 17:30 von Rouben Bathke

München (energate) - Der süddeutsche Energieanbieter BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft hat Insolvenz beantragt. Das Amtsgericht München hat den Rechtsanwalt Axel Bierbach zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, geht aus einer Bekanntmachung des Gerichts hervor. Das Unternehmen mit Sitz in München teilte selbst am Abend des 30. Januar mit, es sei "zuletzt durch gestiegene Energie-Beschaffungskosten in Schwierigkeiten geraten".

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BEV war zuletzt wegen mehrerer fragwürdigen Aktionen in die öffentliche Kritik geraten. Verbraucherzentralen hatten etwa vermehrt von Kundenbeschwerden berichtet. So soll das Unternehmen Kunden etwa versprochene Boni verweigert oder unzulässige Zwischenabrechnungen verschickt haben. Zudem hatte der Anbieter versucht, Kunden zu "freiwilligen Preisanpassungen" zu bewegen (energate berichtete). Dadurch handelte sich das Unternehmen eine Abmahnung der Verbraucherzentrale ein. Zugleich leitete die Bundesnetzagentur ein Aufsichtsverfahren ein (energate berichtete).

BEV beliefert laut eigener Homepage "bundesweit mehrere hunderttausend Haushalte mit Strom und Gas". Sie werden ab sofort durch die gesetzlich vorgesehene Ersatzversorgung durch den kommunalen Grundversorger ohne Unterbrechung mit Strom und Gas beliefert, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter mit. Zum Zwecke der "bestmöglichen Information" von Kunden und Gläubigern wurde unter www.bev-inso.de außerdem eine Website eingerichtet, auf der aktuelle Informationen zum Stand des vorläufigen Insolvenzverfahrens abgerufen werden können. /rb